Aktuelles

Die TS Göfis gratuliert dem
Ehrenmitglied Nikolaus Peer herzlich zum 80. Geburtstag.

Nikolaus, wir wünschen dir alles Gute, Gesundheit und
freuen uns, dich immer wieder mal zu treffen.

Liebe Amigas e Amigos der TS Göfis,

Schwuppdiwupp, schon ist 2023 vorbei! Was alles rund um die Solidaritätsperspektive Puravida in Brasilien passiert ist…

Es ist wichtig, vorab zu erwähnen, dass in diesem Jahr die Rückkehr von Präsident Lula in das Regierungsamt stattgefunden hat, was eine Re-Etablierung von Sozialprogrammen, wie z.B. Familienbeihilfe, Schulmahlzeiten, Investitionen in Bildung- und Forschung, Förderung von bäuerlicher Landwirtschaft und Kleinunternehmen, Sicherung der Rechte von traditionellen Volksgruppen, Umweltschutz, usw., zur Folge hatte. Wenn ich Berichte schreibe, bin immer vorsichtig, nicht zu sehr meine persönliche, politische Meinung einzubringen, aber diesmal möchte ich wirklich explizit ausdrücken, wie froh ich bin, dass Lula zurückgekehrt ist, und wieder eine Regierungsführung stattfindet, wo humanitäre Werte und das kollektive Wohlergehen mehr Beachtung finden. Es muss dabei aber erwähnt werden, dass ein großer Teil des Nationalkongresses nach wie vor von der Machterhaltungs-Politik der privilegierten Klasse geprägt ist und strukturierenden Maßnahmen einer sozial-gerechten Umverteilungspolitik frontal entgegensteht (z.B. siehe Kontra-Veto des Kongresses in der Politik für indigene Volker vom 14/12/2023).

Auch möchte ich gerne vorweg schicken, dass zu Beginn des Jahres, noch bei meinem Aufenthalt in Österreich, ein sehr positives Ereignis stattgefunden hat. Auf Einladung konnte ich am BORG Schillerstraße in Feldkirch einen Vortrag abhalten, wo ich annäherungsweise hundert SchülerInnen im Alter von 15 bis 18 Jahren über die Projekten in Brasilien erzählen konnte. Auch sehr erfreulich ist, dass unser Antrag an die Vorarlberger Landesregierung im Rahmen des Spendenverdopplungsprogrammes in der Entwicklungshilfe bewilligt worden ist, sodass die finanzielle Unterstützung aus Göfis mit bis zu 2.500 Euro vom Land aufgestockt werden konnte. Eine wichtige Hilfe aus finanzieller Sicht, und eine schöne Anerkennung der Solidaritätsinitiative aus Göfis.

In Jacobina im brasilianischen Bundesland Bahia war in diesem Jahr der prinzipielle Fokus der Projekte die Einkommensschaffung durch basisorientierten, kulturellen und ökologischen Tourismus für die traditionellen, afrikanischstämmigen Familien der ländlichen Gebiete.

Wir konnten das mit lokalen, staatlichen Fördermitteln errichtete Touristenzentrum „Receptivo Turístico Quilombola“ in unserem Stadtviertel Bananeira in Betrieb nehmen und bildungs- und einkommensschaffende Maßnahmen umsetzen, wie z.B. ein überregionales Capoeira- Meeting, Afrotanz- Seminare und andere afrobrasilianische Kultur-Veranstaltungen. In diesem Touristenzentrum ist auch Platz für einen traditionellen Handwerksmarkt, eine afrobrasilianische Modeboutique mit Produkten der Näh- und Schneider Frauengruppe und ein Restaurant mit lokalen, gastronomischen Köstlichkeiten. Nicht weit davon entfernt befindet sich das „Casa de Farinha“, wo die traditionelle Kunst der Maniokmehl- Produktion praktiziert und auch an Touristengruppen und auch Schulklassen vorgeführt wird. Das Erleben der traditionellen Kultur, gemeinsam mit der wunderschöne Berglandschaft von Jacobina, sehen wir als Zutaten für eine nachhaltige Tourismus-Entwicklung an, welche den Familien zugute kommen und lokales Einkommen schaffen soll. Direkte Investitionen, die mit dem Spendengeld der TS-Göfis ermöglicht worden sind, waren die Förderungen von Events in unserem Tourismus und Kultur Zentrum, im Speziellen für die Durchführung von Meetings und Vorführungen der Capoeiratanz- Sportgruppe, sowie einen Betrag zur Instandhaltung unseres vereinseigenen Transportmittels. Der nächste Schritt, als Teil unseres Tourismus-Konzeptes, wird die Einrichtung eines ökologischen Campingplatzes in den Bergen sein, wo Natur und Kultur hautnah erlebt werden kann.

Die Fortführung unseres Programms zur juristische Beratung von ländlichen Gemeinschaften, gemeinsam mit StudentInnen der öffentlichen lokalen Universität, ist (leider) auch weiterhin notwendig. Dabei geht es um das Thema erneuerbare Energien im Kontext der riesengroßen Windkraft- Megaprojekten, welche oft auf aggressive Weise in den umliegenden Gebirgszügen implementiert werden, wo die von uns schon jahrelang begleiteten traditionellen Gemeinschaften leben. Unter dem Motto „Erneuerbare Energie ja, aber nicht so!“ nehmen wir an einer landesweiten Kampagne teil, wo die Schattenseiten dieses „Öko“-Business aufgezeigt werden. Auf der einen Seite steht die Bewusstheit über die notwendige Transition der weltweiten Energiematrix hin zu einer CO2-neutralen Energie im Angesicht des globalen Klimawandels, auf der anderen Seite steht die Profitgier von einschlägigen Firmen (welche oft europäische Banken und Fonds als Investoren haben), die infrastrukturelle Mega-Energieprojekte mit tausenden Aerogeneratoren auf eine teils skrupellose Weise in den Territorien vorantreiben, ohne die Rechte der ansässigen indigenen und traditionellen Bevölkerung zu beachten. Unter dem Deckmantel „saubere“ Energie werden „schmutzige“ Praktiken angewendet, zum Beispiel wenn es um die Landfrage geht und traditionelle Bauern und Bäuerinnen, die oft nicht lesen und schreiben können, dazu gedrängt werden, Verträge zu unterzeichnen, ohne diese zu verstehen und welche für sie schwerwiegende, nachteilige Folgen mit sich bringen.

Ich bin dankbar, dass ich hier dieses Informationsmittel nutzen kann, um Euch diese Informationen darlegen zu können, da in Zukunft vermehrt globale Interessenkonflikte abzusehen sind, vor allem im Kontext der Technologie „Grüner Wasserstoff“, welche Energie zu einer internationalen Commodity (Handelsware) macht, wie etwa Soja oder Mais, und wo die Länder des Südens, wie in der jahrhundertelangen Kolonialgeschichte gewohnt, billige Rohstoffe und jetzt „saubere“ Energie an die Wirtschaftszentren der nördlichen Hemisphäre liefern sollen. Ich glaube, es muss noch viel Arbeit geleistet werden, auch hier im mitteleuropäischen Rahmen (und warum nicht auch in Göfis), um nachhaltige, weltweite Perspektiven in der Energiepolitik mit ökologisch-sozialer Gerechtigkeit umzusetzen.

Mit viel Hoffnung und Zuversicht wünschen ich Euch einen guten Start ins neue Jahr und bedanke mich recht herzlich für die Unterstützung aus Göfis.

Liebe Grüße vom „Sendabüchl“,

Markus Breuss, DI

Kontakt: markus.breuss@gmail.com
Weitere Infos auf den Homepages:
http://atabaquejacobina.blogspot.com
https://redequilombolachapadanorte.blogspot.com
Instagram: @redequilombola_rqcn

Turnerball 2024

Auch heuer konnte die TS Göfis mit acht abwechslungsreichen Programmpunkten an zwei Tagen das Publikum begeistern. Zu bestaunen gab es den gruseligen Auftritt „Happy Halloween“, eine tänzerische Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte und ein Turntraining wie früher. Gute Laune verbreitete die Dschungelbuch-Show und die Performance zur Musik von Michael Jackson.

Erstmals konnte auch unsere neue Vereinsturngruppe Gymnastik – gemeinsam mit dem Geräteturnen – ihr tänzerisches und akrobatisches Können zur Schau stellen. Unser Aufbauteam sagte ihren Auftritt ab und verbrachte diesen Turnerball am Ballermann. Ein toller Abschluss des Programms bildete die Musical-Interpretation von Pretty Woman.

Weiter gefeiert wurde auf der Tanzfläche zur Livemusik und in beiden Bars bis in die Morgenstunden. Allen voran ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden, ohne die ein solches Ereignis nicht durchführbar wäre!